Das Jahr 2023 geht zu Ende und ich blicke ein abwechslungsreiches Lesejahr zurück. Insgesamt habe ich meine Nase in 25 Bücher verschiedener Genres gesteckt und viele davon sehr gemocht. Leider wurde ich aber auch des Öfteren enttäuscht. Hier halte ich einen Überblick über alle gelesenen Bücher fest und teile kurze Rezensionen mit dir, damit du dich für das nächste Lesejahr inspirieren lassen kannst! (Werbung, Rezensionsexemplare sichtbar)
Januar-Juli 2023: Die erste Hälfte meines Lesejahres 2023
Im ersten Lesehalbjahr habe ich insgesamt elf Bücher gelesen. Neben zwei schönen Rereads waren auch tolle Neuerscheinungen dabei. Ein bunter Mix, aus dem sogar vier Highlights hervorgegangen sind.
1. Was man von hieraus sehen kann (Mariana Leky): Ein ganz besonderes Leseerlebnis
2. My Policeman (Bethan Roberts): Hochemotionaler Roman mit viel Tiefgang
3. Der Geschichtenbäcker (Carsten Henn): Inspirierendes Herzensbuch
4. Eleanor Oliphant is completely fine (Gail Honeyman): Lieblingsbuch mit mental health Thematik
5. Concrete Rose (Angie Thomas): Auf jeden Fall kulturell relevant
6. The Bookish Life of Nina Hill (Abbi Waxman): Perfekt für Zwischendurch
7. Am Arzt vorbei geht auch ein Weg (Alexandra Reinwarth, Prof. Dr. med. Jael Backe): Für Leser:innen mit psychosomatischen Beschwerden besonders spannend
8. Gone With The Wind (Charlotte Leonard): Ein Buch mit besonderem Flair (Rezensionsexemplar)
9. Das unglaubliche Leben der Grace Adams (Fran Littlewood): Ein Familiendrama, dem das gewisse Etwas fehlt (Rezensionsexemplar)
10. Die kleinen Geheimnisse des Herzens (Celia Anderson): Schwach in der Handlung, aber ein Wohlfühlbuch
11. Greenwash Inc. (Karl Wolfgang Flender): Für mich etwas „too much“, aber augenöffnend
Meine gelesenen Bücher aus dem ersten Halbjahr 2023 habe ich in einem Beitrag bereits genauer vorstellt. Wenn du magst, kannst du hier weiterlesen:
Lesetipp: Erstes Halbjahr 2023: Was ich bisher gelesen habe
August-Dezember: Die zweite Hälfte meines Lesejahres 2023
Im zweiten Halbjahr habe ich 14 weitere Bücher gelesen, die mich mal mehr und mal weniger überzeugt haben. Aber lies selbst!
Sex & Vanity – Kevin Kwan
Ich bin großer Fan der Crazy Rich-Reihe und hatte deshalb hohe Erwartung das neue – deutlich dünnere – Buch von Kwan. Leider konnte es für mich in keinster Weise mithalten. Es wirkte ein bisschen wie Crazy Rich Girlfriend „aufgewärmt“. Es gab nichts Neues und die Handlung war relativ schwach. Schade!
Hirn gegen Hayley – Hayley Morris
Hirn gegen Hayley habe ich dankenswerterweise als Rezensionsexemplar erhalten und mich sehr darauf gefreut, die Geschichte einer anderen Overthinkerin zu lesen. Leider handelte es sich bei den kurzen Kapiteln eher um Anekdoten, die teilweise wenig mit „echtem“ Overthinking zu tun hatten. Der Humor war mir oft zu kindisch oder zu sehr unter der Gürtellinie. Das konnten die wenigen sehr schönen Kapitel leider nicht mehr ausgleichen. Meiner Meinung nach passt Hayleys Thema und Humor besser auf TikTok als in ein Buch. (Rezensionsexemplar)
Die Bücherjägerin – Elisabeth Beer
Das Buch wurde oft kritisiert, weil das im Klappentext versprochene Roadtrip-Element zu kurz kommt. Lässt man sich allerdings trotzdem auf das Buch ein, erwartet einen eine rührende Geschichte einer jungen Frau, die es im Leben nicht immer leicht hatte. Im Vordergrund steht nämlich ihre persönliche Entwicklung, die mir sehr gefallen hat. Ein perfektes Wohlfühlbuch für den Herbst! (Rezensionsexemplar)
Mittagsstunde – Dörte Hansen
Auf Mittagsstunde hatte ich mich lange gefreut und als ich es endlich vom SUB nahm, waren meine Erwartungen sehr hoch. Am Ende war es aber das einzige Buch, das ich 2023 abgebrochen habe – was ich eigentlich niemals tue. Doch hier gab es weder in der Charakterentwicklung noch in der Handlung oder im Schreibstil irgendeinen Aspekt, der mich auf das Ende neugierig gemacht hätte. Stattdessen ging es mir sogar etwas auf die Nerven. Vielleicht bekommt Mittagsstunde 2024 eine zweite Chance.
Das unglaubliche Leben des Wallace Price – T. J. Klune
Auch bei Mr. Paranassus war ich damals erst skeptisch, bevor ich mich absolut in das Buch und seine Message verliebt habe. Deshalb habe ich auch diesem Buch eine zweite Chance gegeben, als mir der Anfang eher mühsam und (für meinen Geschmack) zu skurril erschien. Dann eine dritte. Und eine vierte. Letztendlich habe ich das Buch beendet, obwohl mich die Geschichte nicht so richtig packen konnte. Es war Wallace Price, der einem irgendwann ans Herz wächst (das kann Klune!) und der einen weiterlesen lässt. Meiner Meinung nach ist bei diesem Buch aber viel Potential für Tiefgründigkeit liegen geblieben.
Normal People – Sally Rooney
Auch dieses Buch war für mich ein Reread, denn ich bin großer Fan der Autorin! Speziell Normal People hat einen – für mich – nahezu unbekannten Tiefgang und einen sehr interessanten psychologischen Hintergrund. Das Buch ist eher etwas bedrückend und traurig, aber sehr, sehr lesenswert. Nach all den schwachen Büchern endlich ein Highlight!
Never Ending Love – Yvonne und Nadine Merschmann
Never Ending Love ist der Auftakt einer vielversprechenden Buchreihe, die die Liebe zu Serien und Filmen feiert. Damit trifft sie mit Sicherheit den Nerv vieler (Bücher-)Nerds, die sich in den sympathischen Protagonisten wiedererkennen werden. Die Auflösung des Liebesdreiecks, die Gefühle und die Handlungen aller Charaktere sind authentisch und sehr süß, ohne kitschig zu sein.
Das Apfelblütenfest – Carsten Henn
Carsten Henn war mit Der Buchspazierer und Der Geschichtenbäcker einer meiner Lieblingsautoren, der für lebensbejahende Wohlfühlbücher stand. Das Apfelblütenfest kann mit seinen Vorgängern leider nicht ganz mithalten. Die Handlung ist eher etwas schleppend und entwickelt sich dann doch wieder sprunghaft. Die Charakterisierungen sind nicht so ausgereift, wie man es aus Henns ersten Büchern kennt, und die Protagonistin ist mit ihrer vorlauten Art sogar oft unsympathisch. Trotzdem ist es ein nettes Buch für Zwischendurch, das man einfach nicht mit zu hohen Erwartungen aufschlagen sollte.
Café Engel (Band 1) – Marie Lamballe
Der erste Band der Café Engel-Reihe ist eines meiner Jahreshighlights, wenn nicht sogar DAS Highlight von 2023. Auf jeder Seite ist spürbar, wie viel Arbeit, Liebe und vor allem Recherche die Autorin hineingesteckt hat. Vom Plot, über die Charakterisierungen und den bildhaften, besonderen Schreibstil ist Café Engel sehr empfehlenswert!
Conversations With Friends – Sally Rooney
Nach meinem Reread von Normal People musste ich direkt einen weiteren Rooney-Roman lesen. Auch hier geht es um eine schmerzhafte Art der Liebe und eine Beziehung, die perfekt in die heutige Zeit passt. Auch Conversations With Friends hat viel Tiefgang und ist sehr emotional, allerdings bleibt es immer einen Schritt weiter an der Oberfläche als Normal People. Hier sieht man die Entwicklung der Autorin. Trotzdem ein sehr ergreifendes Buch!
Die verborgenen Stimmen der Bücher – Bridget Collins
Die verborgenen Stimmen der Bücher war gegen Ende des Jahres nochmal ein richtiges Highlight! Dabei war ich zuerst etwas skeptisch, als ganz unerwartet ein Fantasy-Element auftauchte. Jedoch führt das zu einer Geschichte, die für mich etwas Neues war und hochemotional erzählt wurde. Dass man nichts bewerten und/oder zusammenfassen kann, ohne etwas zu spoilern, spricht bereits für den guten Plot des Buchs!
Never Ending Story – Yvonne und Nadine Merschmann
Pünktlich zu Weihnachten habe ich auch noch den zweiten Band der Never Ending-Reihe gelesen. Die cozy romance passt perfekt in diese Zeit und geht wirklich sehr ans Herz. Wieder haben sich die Autorinnen viele Gedanken um den Roadtrip gemacht, der dieses Mal aber etwas mehr im Hintergrund steht. Für meinen Geschmack waren ein paar Gespräche zwischen Claire und Louis etwas zu lang und fast schon hoffnungslos romantisch, aber ich weiß, dass viele Leser:innen – besonders zur Weihnachtszeit – genau darauf stehen.
Die Wärme, die wir teilen – Philippa Penn
Diese Kurzgeschichte von Phillippa fängt die Weihnachtsstimmung perfekt ein und geht direkt ans Herz. Natürlich entwickelt sich alles etwas schnell, aber für den gegebenen Rahmen fand ich es immer noch sehr authentisch – vor allem weil ich mich selbst so sehr in der Protagonistin gesehen habe :D Tolles Buch für Zwischendurch.
Stop overthinking – Nick Trenton
Das einzige Sachbuch aus der zweiten Hälfte meines Lesejahres 2023 stellt praktische Techniken vor, mit denen man Grübeleien (langfristig) stoppen kann. Ich fand alle Ansätze und vor allem die Absichten und Studien dahinter sehr interessant. Ich kann es anderen Overthinker:innen nur empfehlen.
Was ich mir für das Lesejahr 2024 vornehme
Ich habe im Lesejahr 2023 einige sehr schöne Bücher gelesen, allerdings auch sehr viele schwächere. Eine Zeitlang bin ich deshalb sogar in einer Leseflaute gelandet. Richtige Vorwürfe kann ich mir allerdings nicht machen – oftmals waren es Folgebücher von Lieblingsautor:innen, die einfach meine Erwartungen nicht erfüllen konnten. Trotzdem habe ich einiges im Lesejahr vermisst, worauf ich nächstes Jahr wieder mehr achten möchte:
- Mehr Sachbücher lesen
- Wieder mehr Klassiker lesen
- Begonnene Buchreihen (Sieben Schwestern, Café Engel) weiterlesen
- Mehr schwedische Bücher lesen
- Mehr Bücher von der WTR-Liste lesen
Wie immer: Alles ein Wunsch, aber kein Muss 😊
Mein Lesejahr 2023 war sehr gemischt, aber leider auch nicht so stark wie erhofft, obwohl ich oft auf Lieblingsautor:innen gesetzt habe. Dafür waren aber auch ein paar tolle Überraschungen dabei, die zu geliebten Highlights geworden sind. Meine Top 3 sind wohl:
- My Policeman
- Café Engel (Band 1)
- Die verborgenen Stimmen der Bücher
Ich freue mich auf das nächste Lesejahr!
Wie war dein Lesejahr 2023? Hast du ein bestimmtes Highlight? Und vor allem: Findest du, dass ich Mittagsstunde eine zweite Chance geben sollte? Schreib mir gerne über meinen Buchblog @eulenmaerchen. Ich freue mich darauf, von dir zu hören!
Viel Spaß beim Lesen!